Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels. Ein schlecht eingestellter Blutzucker kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett führen. Diese Komplikationen können jedoch durch eine rechtzeitige Diagnose und professionelle Behandlung vermieden werden.

Aus diesem Grund ist laut Mutterschaftsrichtlinien ein sogenannter „kleiner Zuckertest“ (50g-Glukose-Test) zwischen der 25. und 28. Schwangerschaftswoche vorgesehen, welcher von Ihrer Krankenkasse bezahlt wird. Ein auffälliger 50g-Glukose-Test heißt noch nicht, dass ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt. In diesem Fall muss jedoch ein „großer Zuckertest“ (75g-Glukose-Test) erfolgen, dessen Kosten dann ebenfalls von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Wenn auch dieser Test auffällig ist, liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor und es erfolgt eine Überweisung zum Diabetologen.

Da der „kleine Zuckertest“ sehr ungenau ist und auch trotz unauffälligem Ergebnis ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegen kann, wird von den Fachgesellschaften der Gynäkologen und Diabetologen die direkte Durchführung eines 75g-Glukose-Tests ohne vorherigen „kleinen Zuckertest“ empfohlen:

• Ihr Vorteil ist eine schnellere und genauere Diagnostik.
• Der Nachteil ist, dass dieses Vorgehen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird. Bei privat versicherten Patientinnen wird bei entsprechender Begründung
  auch dieses Vorgehen übernommen.

Sollten Sie sich als gesetzlich versicherte Patientin für die Durchführung des genaueren „großen Zuckertests“ entscheiden, fallen für Sie Kosten in Höhe von 27,– € in unserer Praxis an.

Für Schwangere mit einem erhöhten Risiko für einen Gestationsdiabetes wird von den Fachgesellschaften zusätzlich eine frühe Diagnostik zu Beginn der Schwangerschaft empfohlen. Diese besteht aus einer Nüchtern-Blutzuckerbestimmung in der Frühschwangerschaft, die von Ihrer Hebamme durchgeführt und von der Krankenkasse übernommen wird. Wenn Sie Interesse an dieser Untersuchung haben und wissen möchten, ob Sie ein erhöhtes Risiko für einen Gestationsdiabetes haben, sprechen Sie bitte Ihre Hebamme oder Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt an.